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Album-Promotion mit Rassismus? Morrissey: ein verwirrter, alter, weißer Mann

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Der britische Sänger Morrissey, seiner Zeit Frontmann der Band The Smiths und heute Solo im Business, macht gerade eine sehr eigene Promotion für sein kürzlich erschienenes Album. In einem Interview mit dem Spiegel ließ der “cholerische Poet” ordentlich Dampf ab und fiel dabei mit seinen nationalistischen Aussagen extrem negativ auf.

“Ver­ge­wal­ti­gungs­haupt­stadt Ber­lin”

Zur Situation in Deutschland zitiert die Huffpost aus dem Interview, das hinter der SPON-Paywall steckt:

„Ich bin trau­rig, dass Ber­lin die Ver­ge­wal­ti­gungs­haupt­stadt ge­wor­den ist“, sagt er an einer Stelle. Und er hat auch einen Schuldigen ausgemacht.Auf die Nachfrage der Journalisten, wie er denn darauf komme, antwortet Morrissey: „Ja, ja! We­gen der of­fe­nen Gren­zen. Vie­le Men­schen den­ken, es war ein Feh­ler von An­ge­la Mer­kel, dass sie am An­fang sag­te: ‚Kommt, kommt alle her!‘ Und dann: ‚Huch, huch, doch nicht!’“

Der Spiegel fragt daraufhin noch mal genauer nach und will wissen, ob Morrissey gegen die Aufnahme von flüchtenden Menschen ist:

„Okay, re­den wir über den Mul­ti­kul­tu­ra­lis­mus. Ich will, dass Deutsch­land deutsch ist. Ich will, dass Frank­reich fran­zö­sisch ist. Wenn man ver­sucht, al­les mul­ti­kul­tu­rell zu ma­chen, hat man am Ende gar kei­ne Kul­tur mehr. Alle eu­ro­päi­schen Län­der ha­ben vie­le, vie­le Jah­re für ihre Iden­ti­tät ge­kämpft. Und jetzt wer­fen sie sie ein­fach weg. Ich fin­de das trau­rig.“

Außerdem verteidigt der weiße, alte Mann den Schauspieler Kevin Spacey und Harvey Weinstein. Zuvor lobte er bereits den “Brexit-Wegbereiter und Rechtspopulisten Nigel Farrage, den Amoklauf des Norwegers Anders Behring Breivik bezeichnet er als “Nichts” im Vergleich zum Betrieb von Fast-Food-Restaurants”, so die Huffpost.

Was für ein schlimmer Mensch, oder sollte man ihn lieber empathieloses, narzisstisches Arschloch nennen, das sich im Jahr 2017 nicht mehr zurecht findet? Die Reaktionen auf diesen Ausfall sind jedenfalls deutlich und meiner Ansicht nach vollkommen richtig:

Das war hier der erste Artikel zu diesem Musiker und ganz bestimmt auch der letzte.

via Testspiel

Album-Promotion mit Rassismus? Morrissey: ein verwirrter, alter, weißer Mann (Quelle: Blogrebellen)


Fuck Rassismus: Samy Deluxe zeigt in Germania seine verletzliche Seite

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Fremd im eigenen Land. Diese Zeile hat viel schmerzhaft Wahres inne. Gerade für Kinder, die mit zwei Kulturen aufwachsen sind und jene, die äußerlich nicht den Erwartungen entsprechen, wie ein Deutscher eben auszusehen hat, bekommen dies täglich zu spüren. Man stelle sich nur vor, dass eine normale Busfahrt damit verbunden ist, dass man aufgrund seines Aussehens fertig gemacht wird. Leider noch viel zu gängig in Germania. Wie schön, dass Samy Deluxe hier seine verletzliche Seit -ganz ehrlich- zeigt und seine Geschichte erzählt. Danke!

 

Fuck Rassismus: Samy Deluxe zeigt in Germania seine verletzliche Seite (Quelle: Blogrebellen)

H&M “Coolest Monkey in the Jungle”– was Megaloh dazu zu sagen hat

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Der Mode-Riese H&M war in den letzten Tagen in den Schlagzeilen, da sie in ihrem Online-Shop einen Hoodie mit der Aufschrift “Coolest Monkey in the Jungle” mit einem Bild von einem schwarzen Jungen bewarben. Nach der (meiner Meinung nach) berechtigten Kritik daran folgten einige Artikel in deutschen Medien, die sich eher an dem “Rassismus-Aufschrei” empörten, also an dem darauf Aufmerksam machen.

Nun meldete sich Megaloh auf seinem Instagram-Account dazu zu Wort. Vielleicht sollten sich das mal einige Weiße durchlesen, bevor sie die Keule schwingen.

Ihr habt es bestimmt alle mitgekriegt: H&M hatte in England eine Kollektion für Kinder unter anderem mit diesen beiden Bildern beworben. Seit dem gab/gibt es Aufruhr im Netz weil viele das Bild des schwarzen Jungen aufgrund des von ihm getragenen Hoodies mit der Aufschrift “Coolest Monkey in the Jungle” als rassistisch und diskriminierend betrachten. Gleichzeitig gibt es scheinbar die weit verbreitete Meinung, dass alle die das als rassistisch sehen selbst rassistisch sind weil sie darauf aufmerksam machen und spalten wollen zwischen schwarz und weiss. All diesen Menschen die so argumentieren habe ich etwas zu sagen: Es kann nicht ernsthaft eure Logik sein mit der ihr versucht den strukturell vorhandenen Rassismus einfach abzutun! Wie menschenverachtend, geschichtlich uninformiert und empathielos muss man eigentlich sein um sowas behaupten zu können? Glaubt ihr ernsthaft wir wollen so gesehen werden und drängen uns selbst in die Opferrolle? Glaubt ihr das macht uns Spaß immer wieder verletzt zu werden, wütend zu sein und dafür zu kämpfen als gleichwertige Menschen behandelt zu werden? Selbst wenn ihr behauptet nicht rassistisch zu sein und keine Farbe zu sehen, selbst wenn ihr nicht die unglaublich schrecklichen Details der jahrhundertelangen kolonialen Ausbeutung kennt, die dem schwarzen Kontinent und all seinen Kindern und Kindeskindern angetan wurde und die bis heute wirtschaftlich, politisch und psychologisch nachwirkt, selbst wenn ihr nicht wisst, dass schwarze Menschen im letzten Jahrhundert hier in Zoos ausgestellt und begafft wurden so solltet ihr doch einfach rein menschlich die Fähigkeit haben Respekt und Mitgefühl zu entwickeln wenn Menschen zeigen, dass sie sich durch etwas wieder und wieder erniedrigt fühlen. Wie kann man sich als jemand der nicht betroffen ist herausnehmen drüber zu entscheiden ob jemand anderes diskriminiert wird? Ihr macht euch so stark uns wissen zu lassen dass wir aus eurer Sicht rumheulen, warum? Habt ihr eine Vorstellung wie hoffnungslos das macht? Wir wollen alle die schreckliche Geschichte hinter uns lassen aber das geht nur in dem man sich auf Augenhöhe damit auseinandersetzt und versucht Verletzungen zu heilen. #BSMG
Quelle: Megaloh @ Instagram

Ihr habt es bestimmt alle mitgekriegt: H&M hatte in England eine Kollektion für Kinder unter anderem mit diesen beiden Bildern beworben. Seit dem gab/gibt es Aufruhr im Netz weil viele das Bild des schwarzen Jungen aufgrund des von ihm getragenen Hoodies mit der Aufschrift "Coolest Monkey in the Jungle" als rassistisch und diskriminierend betrachten. Gleichzeitig gibt es scheinbar die weit verbreitete Meinung, dass alle die das als rassistisch sehen selbst rassistisch sind weil sie darauf aufmerksam machen und spalten wollen zwischen schwarz und weiss. All diesen Menschen die so argumentieren habe ich etwas zu sagen: Es kann nicht ernsthaft eure Logik sein mit der ihr versucht den strukturell vorhandenen Rassismus einfach abzutun! Wie menschenverachtend, geschichtlich uninformiert und empathielos muss man eigentlich sein um sowas behaupten zu können? Glaubt ihr ernsthaft wir wollen so gesehen werden und drängen uns selbst in die Opferrolle? Glaubt ihr das macht uns Spaß immer wieder verletzt zu werden, wütend zu sein und dafür zu kämpfen als gleichwertige Menschen behandelt zu werden? Selbst wenn ihr behauptet nicht rassistisch zu sein und keine Farbe zu sehen, selbst wenn ihr nicht die unglaublich schrecklichen Details der jahrhundertelangen kolonialen Ausbeutung kennt, die dem schwarzen Kontinent und all seinen Kindern und Kindeskindern angetan wurde und die bis heute wirtschaftlich, politisch und psychologisch nachwirkt, selbst wenn ihr nicht wisst, dass schwarze Menschen im letzten Jahrhundert hier in Zoos ausgestellt und begafft wurden so solltet ihr doch einfach rein menschlich die Fähigkeit haben Respekt und Mitgefühl zu entwickeln wenn Menschen zeigen, dass sie sich durch etwas wieder und wieder erniedrigt fühlen. Wie kann man sich als jemand der nicht betroffen ist herausnehmen drüber zu entscheiden ob jemand anderes diskriminiert wird? Ihr macht euch so stark uns wissen zu lassen dass wir aus eurer Sicht rumheulen, warum? Habt ihr eine Vorstellung wie hoffnungslos das macht? Wir wollen alle die schreckliche Geschichte hinter uns lassen aber das geht nur in dem man sich auf Augenhöhe damit auseinandersetzt und versucht Verletzungen zu heilen.#BSMG

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Hier noch ein paar weitere Reaktionen von schwarzen Künstlern:

The coolest KING ? in the world #kingod #blackkings #akomicsart #artlife

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Pimpin pimpin #kingoftheworld

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H&M “Coolest Monkey in the Jungle” – was Megaloh dazu zu sagen hat (Quelle: Blogrebellen)

Tweet des Tages: “This is how it feels to be a white conservative woman”

Alman Entertainment – Was ist der “Deutsche Fernsehpreis” eigentlich noch wert?

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Zunächst möchte ich allen Künstlerinnen und Künstlern gratulieren und auch meinen Respekt für ihre (harte) Arbeit erweisen. Es ist sicher nicht leicht, sich in einer Branche durchzuschlagen, in der es feste und zum Teil eingefahrene Strukturen gibt, die sich seit Generationen noch fester zu verankern scheinen.
In Amerika scheint man die Zeichen der Zeit erkannt zu haben. Gerade die Kulturschaffenden, die ein breites Publikum genießen, nutzen jede Möglichkeit derzeit, um Missstände in der Politik und innerhalb der Branche anzuprangern.

“FICKT EUCH HURENSOHN PARTEI !!!!! #FICKDIEAFD”

Seit letzter Woche läuft in den Kinos der deutsche Gangster-Film “Nur Gott Kann Mich Richten”, wir haben berichtet. Ein Film, der jene abholen möchte, die die Hip-Hop- und Gangster-Kultur feiern, welche ihre Ursprünge in den USA hat.
Schon längst ist diese Jugendkultur in den verschiedensten Institutionen eingezogen. Ganze wissenschaftliche Abhandlungen gibt es, die sich mit der Hip-Hop-Kultur und deren Bedeutung für die Gesellschaft und vor allem jungen Heranwachsenden beschäftigen. Nun, der Grund, warum ich dies in diesem Kontext erwähne ist, dass ein Darsteller aus diesem Film tatsächlich den Fernsehpreis gewonnen hat. Kida Khodr Ramadan hat für seine schauspielerische Leistung in der Serie “4 Blocks” den Deutschen Fernsehpreis gewonnen. Einer, der quasi aus dem Asylheim kommt, im deutschen Bildungssystem nicht wirklich abgeholt wurde und sich in der Hip-Hop- und Breakdance-Szene entwickelt und gefunden hat. Ein Performer, der genug Ausdauer und Mum in den Knochen hat, um gegen den Strom zu schwimmen. Das macht natürlich Angst. Und wer kann in diese Kerbe besser einschlagen als die AfD?

FICKT EUCH HURENSOHN PARTEI !!!!! #fickdieAFD

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Kidas Reaktion wissen alle einzuordnen, die mit diesem Slang vertraut sind. Ob nun ‘Hurensohn’ politisch Korrekt ist oder nicht, wird innerhalb der Szene schon längst diskutiert. Allerdings weiß jeder, was damit gemeint ist und wer sich hier an Kidas Ausdrucksweise aufhängt, lenkt vom eigentlichen ab: die AFD-Hamburg hat einfach mal kein Bock sich mit diesem Teil der Gesellschaft zu befassen.
Anders kann ich es nicht auf den Punkt bringen. Dass dieser Post noch seine Fäden in den sozialen Medien zieht, kann man sich sicher denken und auch selbst recherchieren.
Diesen Post setzte Kidar K. Ramadan drei Tage vor dem Fernsehpreis ab. Ein Thema, welches in seiner Rede sicher hätte Platz finden können, um auf diesen Rechtsruck auch im Bereich Kultur aufmerksam zu machen.

“Troddeln auf den Brüsten und Bananen um die Hüften”

Mein eigentlicher Faden ist der deutsche Fernsehpreis, der hier wirklich gezeigt hat, das das deutsche Fernsehen mehr zu bieten hat als die gewohnten deutschen Kamellen, die auf dem Schiff, in der Lindenstraße oder in irgendeinem Musikanten-Stadl gezeigt werden. Doch ist dies nur ein kleiner Funken Hoffnung gewesen. Wie es scheint war die Inszenierung bis hin zu den Nominierungen alles andere als weltoffen, tolerant oder gar anprangernd. Es ging um seichte Unterhaltung, die nur einem auserwählten (Fach-) Publikum zugetragen wurde. Diese musste sich eigentlich zutiefst geschämt und verpäppelt gefühlt haben, wenn man Anja Reschke von Zapp – Das Medienmagazin glauben schenken darf:

Finde den Unterschied: Bei den Golden Globes in den USA trug man schwarz – als Zeichen gegen sexuelle Belästigung. Der Deutsche Fernsehpreis eröffnet mit Troddeln auf den Brüsten – eine Woche, nachdem neue Vorwürfe gegen Dieter Wedel bekannt wurden. Anja Reschke über die Verleihung des Deutschen Fernsehpreises.*

Die Missbrauchsvorwürfe gegen Peter Wedel sind mit Sicherheit nur die Spitze des Eisbergs und politisch haben wir mit dem Einzug der AfD in den Bundestag sicherlich kein Glückslos gezogen. Es gibt sicher einiges, worüber man hätte reden oder worauf man hätte hinweisen können, wenn schon soviel Medienmacher_innen und somit auch öffentliche Aufmerksamkeit auf einem Punkt konzentriert ist.

Was ist der Deutsche Fernsehpreis wert?

Für Kidar und seine nominierten Kollegen, sicher unheimlich viel. Aber auch für jene, die es in dieser festgefahrenen Struktur geschafft haben mitzuspielen und auf sich aufmerksam zu machen, obwohl man mit Nichts in dieses Land kam und keine wohlhabende und gebildete Familie hinter einem stand, um das Leben als Schauspieler zu finanzieren.

Aber es bleibt angesichts der vielen, vielen Baustellen ein Tropfen auf dem heißen Stein. Zu wenig traut man sich hier, in Deutschland, aus Angst, man könne etwas falsch machen und dabei stellt man sich so trottellig an, dass man es dann doch nicht richtig macht. Weil man es verpasst Position zu beziehen, stattdessen lieber “Business as usual” betreibt und die liebe Barbara Schöneberger den Affen machen lässt.
Schade, dieser Preis hätte soviel mehr sein können!

*via Facebook Redaktion von Zapp – Das Medienmagazin

Alman Entertainment – Was ist der “Deutsche Fernsehpreis” eigentlich noch wert? (Quelle: Blogrebellen)

Kabarettist Georg Schramm spricht bei der Demo #ausgehetzt

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Kabarettist Georg Schramm (Die Anstalt) sprach vergangenen Sonntag in München auf der #ausgehetzt Demo und fordert die Bayern auf, der der “Christlich-Soziale Union” bei der Wahl einen ordentlichen Denkzettel zu verpassen. Dieser sollte so deutlich sein, dass sich die Partei entweder in UFD (Union für Deutschland) umbenennen muss, oder die Verantwortlichen für die wüste Hetzte zur Rechenschaft gezogen werden. Danke Georg!

#ausgehetzt: Georg Schramm in München, 22.7.18

Kabarettist Georg Schramm bei der Demo #ausgehetzt – Gegen die Politik der Angst, organisiert von Thomas Lechner unter Beteiligung von mehr als 150 Vereinen, Gewerkschaften, kirchlichem Gruppen und weiteren Organisatoren.Mit herzlichem Dank an Wolfgang Uhl für das Video#bayernbleibtbunt

Gepostet von „DIE Anstalt – Kabarett, Archiv“ am Montag, 23. Juli 2018

Kabarettist Georg Schramm spricht bei der Demo #ausgehetzt (Quelle: Blogrebellen)

Tweet des Tages: Fremd im eigenen Land

“Rassismus erkennen”– tolles Plakat des Projekts “Schule ohne Rassismus”


Interview: MOOP MAMA über “ICH”, Tour 2019 & Rassismus #NazisRaus

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“Urban Brass” ist die selbstgewählte Bezeichnung des Musikstils der 10-köpfigen Band Moop Mama. 2009 gründete sich die Münchner Band auf die auf Initiative des Saxophonisten Marcus Kesselbauer und wir berichteten bereits im Jahr 2011 das erste mal über die außergewöhnliche Formation.

Mit Pauken, Trompeten und anderen Blasinstrumenten kreieren die Jungs der Band einen unverwechselbaren, urbanen Sound. Gepaart mit den sozialkritischen, ehrlichen, aber auch witzigen Lyrics des Frontmanns Keno Langbein haben sich Moop Mama in die Herzen ihrer Fans gebrannt .

Das Besondere dieser Band ist ihre “räumliche Flexibilität”, die sie immer wieder bei spontanen Guerilla-Konzerten an ungewöhnlichen Plätzen unter Beweis stellen. Die Tatsache, dass die Instrumente der Band keinen Strom benötigen und nicht verstärkt werden müssen, abgesehen von Kenos Stimme, führen zu außergewöhnlichen Shows und hautnahen Begegnungen mit ihren Fans.

Moop Mama – “Ich” Interview

Anlässlich ihres Album-Releases “ICH” und der bevorstehenden Tour luden sie uns im Herbst letzten Jahres in ihren Tourbus ein, mit dem sie in Berlin Halt machten. Dabei ergriffen wir die Möglichkeit und sprachen mit Keno Langbein, Marcus Kesselbauer und Jan Rößler über das Tourleben, ihre live Guerilla-Aktionen und über das neue Album.

 

Nazis verpisst euch! Moop Mama über Rassismus

Im zweiten Teil des Interviews wird es politisch! Moop Mama haben eine klare Haltung zum Thema Rassismus und Ungerechtigkeit, die sie in ihren Songs und auf ihren Social-Media-Channels stets offen und selbstbewusst kommunizieren.
“Wir brauchen Regenschirme” – im Song “Shitstorm” skizzieren sie den aktuellen politischen Stand in Deutschland mit all seinen besorgten Bürgern und dem Hass gegen anders denkende und aussehende Menschen. Im Interview wollte Niloufar es aber noch genauer wissen und forderte von den Jungs klare Ansagen. Die hat sie auch bekommen!

 

Moop Mama – “ICH” Tourdates 2019

Warm-Up-Tour:
16.01.2019 Erfurt, Halle 6
17.01.2019 Karlsruhe, Substage
19.01.2019 Wien, fm4-Geburtstag

Tour:
06.02.2019 Stuttgart, LKA Longhorn
07.02.2019 Wiesbaden, Alter Schlachthof
08.02.2019 Dortmund, FZW
09.02.2019 Hannover, Pavillon
10.02.2019 Hamburg, Große Freiheit
12.02.2019 Berlin, Huxleys
13.02.2019 Leipzig, Werk 2
14.02.2019 Erlangen, E-Werk
15.02.2019 AT-Graz, PPC
16.02.2019 München, Tonhalle
17.02.2019 AT-Linz, Posthof

Tickets

Moop Mama – “Ich” im Stream

Interview: MOOP MAMA über “ICH”, Tour 2019 & Rassismus #NazisRaus (Quelle: Blogrebellen)

Wenn privilegierte Männer Qualifikation über Quote fordern #Weltfrauentag

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Wenn ich jedes Mal einen neuen Posten bekommen würde, wenn ein Mann mir erzählt, wie schwachsinnig die Einführung einer Frauenquote sei, hätte ich mich innerhalb weniger Monate zum Vorstand hochgearbeitet. Nun bin ich aber Selbstständige, Mutter und – JA – Hausfrau! Meine Routine und mein Workflow haben sich seit der Uni nicht geändert. Keine Angst, ich werde jetzt nicht auf hohem Niveau lamentieren. Bin happy, wie es ist. Allerdings wird man mir in einem Konzern keinen Job geben können, der meinen Skills gerecht wird, da ich eben seit der Uni selbstständig bin. Weshalb ich es irgendwie auch nicht probiere.

“Da musst du halt durch” – einen Scheiß muss ich!

Der Grund, warum ich keinen konventionellen Weg in einem Konzern gegangen bin, ist, weil ich zu “dünnhäutig” bin. Das hatte mir mal eine Arbeitskollegin in meiner Ausbildung gesagt, als ich mich bei ihr ausgeheult hatte, weil mein damaliger Chef mich ständig schikaniert hatte. “Da müsse man durch”, hörte ich mir oft an. Nun, ich hatte einfach keine Lust mehr mich – vorläufig wegen meines Geschlechts – schikanieren zu lassen. Das war vor zwanzig Jahren alles wesentlich gängiger, gerade in der Zeit der Wirtschaftskrise, als alle alles getan haben, um ihren Job zu behalten.

Schon in meiner Ausbildung war ich die kommunikative, dachte in Konzepte und konnte die auch soweit umsetzen. Allerdings war das nicht, was man von mir wollte. Ich sollte in meinem ersten Jahr Briefmarken lecken und Kaltakquise machen, während beide Chefs täglich sich in ihren Büros zurückzogen und keine Messe oder Events besuchten. Wenn ich zeigte, dass ich lieber das machen würde, was im Ausbildungsplan steht, wurde ich niedergemacht und vor versammelter Mannschaft angeschrien. Schade. Ich kann das mit der Akquise schon, wenn ich die Kontakte persönlich kennenlerne.

Parallel wurde ein junger Mann in meinem Alter ausgebildet. Er war ruhig, saß den ganzen Tag auf seinen Platz. Sprach mit niemanden und machte brav, was der Chef ihm sagte.
Ratet mal, wer noch in diesem Betrieb sitzt?

Männer machen de facto eine andere Erfahrung im Job-Alltag!

Ich weiß nicht, wie viele Frauen diesen Weg gegangen sind und hier ähnliche Erfahrung gesammelt haben. 2019 ist das sicher alles weniger diskriminierend wie vor knapp zwanzig Jahren. Aber wenn mir ein Mann sagt, dass es kompletter Schwachsinn sei, dass mit der Frauenquote, dem möchte ich gerne an dieser Stelle sagen: Wir Frauen bekommen selten die Gelegenheit unser Potenzial so weit zu entwickeln, sodass wir selbstverständlich durch einen weiteren Mann in die nächste Position gehievt werden. Und wenn mir jetzt ein Mann erzählt, dass er ja auch freiwillig zu Hause bei den Kids geblieben ist und die Frau arbeitet: Glückwunsch. Dieses Privileg eine solche Entscheidung zu treffen, haben die meisten Frauen nicht.

Wenn du dann nicht Deutsche bist…

Von meinem Migrationshintergrund möchte ich erst gar nicht anfangen. Die Erfahrungen, die ich hier in der Lohnarbeit gemacht habe, sind geschmückt von positiver und negativer Rassismus gepaart mit Sexismus, wie: “haben sie meinen Coupé gesehen? Sie können gerne mal mitfahren, wenn sie ihn dafür mal waschen.” Dinge, die weiße Männer in der Machtposition sagen, wenn niemand im Raum ist. Davon habe ich eine Liste.

Fatma Aydemir hat einen grandiosen Text, Das Ende des German Dream,
darüber geschrieben, wie es ist, wenn man sich mit Menschen auf gleicher Augenhöhe durch ein Volontariat schlagen muss:

Immer nur deutsche Berufstätige leiden an Burn-out – warum? Vielleicht ist der Erschöpfungszustand für viele Migranten so sehr Normalität, dass kaum Diagnosen erfolgen.

Der Maßstab aller Dinge

Es gibt Frauen, die sagen, dass sie für dieselbe Anerkennung, die ein Mann im Job bekommt, sogar viel kompetenter sein müssen. Die meisten Männer verkörpern dieses “ich hab es verdient hier zu sein” gegenüber ihren Kolleginnen, die eben dadurch sich herabgesetzt fühlt. Dass und wie wir über den Gendergap sprechen, erweckt den Eindruck, dass Frauen sich eben mehr bemühen müssen, um diese Lücke zu schließen.

So gut sein wie ein Mann, das scheint der Maßstab der Dinge zu sein. Vielleicht reicht es so gut zu sein, wie Frau ist. Frauen anhand ihrer Stärken und Fähigkeiten bewertet, als danach, was Mann von ihr erwartet. Damit wäre ein enorm großer Schritt getan. Bis dahin müssen wir die Quote fordern auch wenn es hier und da etwas mehr Arbeit macht.

Wenn privilegierte Männer Qualifikation über Quote fordern #Weltfrauentag (Quelle: Blogrebellen)

“Dein Song für eine Welt”: Wie ihr ein klares Zeichen gegen Rassismus setzen könnt

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Deutschland ist bunt und musikalisch. Mit dem Contest „Dein Song für EINE WELT“ kann jedes junge Talent zwischen 10 und 25 ein klares Zeichen gegen Rechts und Populismus setzten. In unserer neusten Ausgabe “Remixing Culture” stellen wir euch den „Dein Song für EINE WELT“ Contest vor für Kinder und Jugendliche vor.

Außerdem haben wir mit Jonas, dem Frontmann der Band KAFVKA über den Song-Wettbewerb gesprochen. Mehr Infos unter https://www.eineweltsong.de

 

 

“Dein Song für eine Welt”: Wie ihr ein klares Zeichen gegen Rassismus setzen könnt (Quelle: Blogrebellen)

Dear white people, Euer Schweigen dröhnt!

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Letztes Wochenende war ich im Rahmen des Schredderfestivals auf einer Veranstaltung der Hildesheimer Flöckchen: Das kleine Fest – Oststadt feiern. Im Rahmen dieser Veranstaltung kam es mehrfach zu rassistischen Sprüchen des Sängers Der Capt’n, die ich an dieser Stelle nicht wiederholen möchte. Ich würde lieber darauf verzichten seinen Namen zu nennen. Tut mir den Gefallen und googelt ihn nicht, folgt nicht seinen Seiten etc. Ich nenne seinen Namen, damit BIPoC (Black/Indigenous People of Color), die diesen Text lesen, Bescheid wissen und sich nicht auf seine Publikumsinteraktionen einlassen, im besten Fall gehen und etwas schönes unternehmen!

Das Problem war nicht nur Der Capt’n

Verschiedene Besuchende der Veranstaltung haben sich an mich gewandt und mir klar gemacht, dass sie diese Sprüche nicht lustig fanden. Dass sich damit an mich gewandt wird finde ich spannend, da ich wirklich nur als Gast auf diesem Fest war. Was soll ich mit diesen weißen Erkenntnissen anfangen? Etwa sehen, dass die Personen begreifen, dass es dabei um mich geht? Ja das stimmt, aber es geht auch um die Personen, die von diesen Aussagen nicht geothert oder rassifiziert werden, sondern von dem System profitieren, in dem sie als die vermeintlich unmarkierte Norm existieren.

Als Der Capt’n Publikumsmitglieder für seine Darbietung des Songs Sansibar rekrutieren wollte, um ein fiktives Schiff zu rudern, bezeichnete er diese mehrmals als “Rudersklaven” und bemerkte, dass auch er sich nicht zu schade sei ein “Rudersklave” zu sein.

Ich möchte an dieser Stelle meine Zeit nicht damit verbringen zu erklären, was an diesen “Gags” so problematisch ist, sondern erklären wie ich die Situation wahrgenommen habe und was sie mit mir gemacht hat. Mehrere weiße Besuchende des kleinen Fests – darunter auch viele Personen, die ich als meine Freund_innen bezeichnen würde, einige, mit denen ich noch nie ein Wort gewechselt habe – drehten sich zu mir und anderen BIPoC und warfen uns wehleidige Blicke zu.

Ich bin wütend

Ich sage es hier einmal klipp und klar, weil ich keine Lust auf eine Unterhaltung mit jeder Person habe, die an dem Tag anwesend war: Eure Blicke, euer Mitgefühl, eure “Awareness” für den Schmerz in dieser Situation haben uns nichts gebracht. Ich bin wütend auf jede Person, die in diesem Moment nicht eingeschritten ist und in stiller Kompliz_innenschaft diesem Rassismus eine Bühne gegeben hat. Wenn auf einer Kulturveranstaltung Rassismus reproduziert wird und keine Person einschreitet, dann fühle ich mich auf dieser Veranstaltung nicht sicher. Dann muss ich die Situation verlassen, um das Trauma, das Rassismus mit sich bringt, auf ein Minimum zu begrenzen. Das habe ich dann auch getan.

Ich bin selber Kulturschaffende, ich weiß um die vielen Fragen, die weiße Kulturschaffende an mich haben, wie sie ihr Publikum diversifizieren können oder, um es mit Sara Ahmeds Worten zu sagen, die Wahrnehmungen ihrer Institutionen als weniger weiß erreichen. Ich mache Kunst, ich arbeite nicht im Kulturmarketing, eigentlich weiß ich nichts über Publikumszusammenstellungen, außer dass sie sehr weiß sind. Ich wurde auch selten – nie fair – dafür bezahlt, dieses vermeintliche Wissen, das ich habe zu teilen. Es handelt sich in diesen Fällen selten um strukturelle Veränderungen, sondern um PR Stunts. Das ist der Grund, weshalb ich ungern auf Fotos von Veranstaltungen auftauche, die übermäßig weiß besucht sind. Mir ist bewusst, wie leicht sich meine Anwesenheit instrumentalisieren lässt, diese Veranstaltungen dann als “divers besucht” zu verkaufen, auch wenn meine Anwesenheit eigentlich hervorhebt, wie weiß diese Veranstaltung eigentlich ist. Die Tatsache, dass ich bemerkt werde, erzählt mehr darüber, wer schon da ist, als wer dazustößt.

Diversität bedeutet Verantwortung übernehmen

Diverses Publikum zu wollen, aber dann nicht die Verantwortung für die Anwesenden BIPoC zu übernehmen ist genauso rassistisch, wie diese BIPoC gar nicht erst auf die Veranstaltungen einzuladen. Denn Ausschlüsse vollziehen sich auch implizit, über Schweigen, Mitklatschen, oder wehmütige Blicke an die wenigen BIPoCs, die vor Ort sind, wenn rassistische Sprüche auf der Bühne fallen.

In meiner künstlerischen und akademischen Arbeit muss ich mich immer wieder dafür rechtfertigen, wenn ich Counter Spaces einfordere, in denen weiße nicht erwünscht sind, obgleich sie z.B. finanziell an der Entstehung dieser Spaces beteiligt sind. Diese Veranstaltung hat mir nochmal schmerzhaft gezeigt, weshalb ich diese Räume immer und immer wieder einfordern darf: Weil egal wie viele Freund_innen von mir vor Ort sind, ich stehe alleine als Schwarze Person da. Die sogenannte Allyship, die da praktiziert wird, geht nicht über wehleidige Blicke hinaus, der Rassismus dreht sich um mich, weniger um die Personen, die das soziale Kapital hätten, ihn zu unterbinden, zu thematisieren und diese Chance – aus welchen Gründen auch immer – versäumen. Ich habe still die Veranstaltung verlassen und jetzt schon mehr unangenehme und zeitfressende Unterhaltungen geführt, als ich möchte. Es ist nicht so, dass ich nicht gerne eingeschritten wäre; einer weißen Person, die nicht aufhören wollte, mit mir darüber zu reden, wie schrecklich das sei, habe ich ganz konkret gesagt: “Nimm ihm doch das Mikro weg!”, sie saß weiter rum und laberte mich voll. Hätte ich eingegriffen, wäre ich mit den darauf folgenden Unterhaltungen wahrscheinlich noch sehr lange beschäftigt, ich bin stillschweigend gegangen und denke, dass selbst diese Handlungen einige Unterhaltungen mit sich bringen wird. Unter anderem verfasse ich deswegen diesen Text: Es geht zwar Zeit drauf, die ich lieber in Aufräumen, Kochen, Wäsche waschen, Lohnarbeit, mein Studium oder eine saftige Meditation stecken würde, aber ich glaube alles in Allem komme ich dabei mit mehr Zeit und größerer Effizienz raus, als wenn ich diese Unterhaltung mit jeder Person führe, die anwesend war. Die Veranstaltenden sind auf mich zugekommen und haben mich diese oder nächste Woche um ein Treffen gebeten, womit sich wieder einmal der Fokus auf mich richtet und nicht diejenigen, die in stillem Einverständnis anwesend waren oder womöglich mitgerudert haben.

Dear white People, diese Zeit ist euer Privileg

Dass ihr untätig herumsitzen könnt und danach vielleicht nicht mehr darüber nachdenken müsst ist euer Privileg, dass ihr diese Wut auf alle Anwesenden auf einer Veranstaltung, inklusive eurer eigenen Freund_innen nicht spürt, das ist euer Privileg, dass ihr nicht aus Achtung vor euch selbst gehen müsst, ist euer Privileg. Und ihr haltet an diesen Privilegien fest, als wäre es die Behauptung, dass Salz und Pfeffer einem Gericht ausreichend Würze verleihen. Ich lebe ohne diese Privilegien und ich halte es ja auch irgendwie im Leben aus (dafür hat leider noch keine Person geklatscht); Ich meistere meinen Alltag, mein Studium, mein Sozialleben, meine Lohnarbeit und ich ertrage eure wehleidigen Gesichter auf Veranstaltungen, auf denen ich mich unsicher fühle.

Wie soll es jetzt weitergehen? Ich erwarte von euch, dass euer rassismuskritisches Engagement nicht an den Grenzen eurer Bequemlichkeit und nicht dort, wo ihr es nicht in eure Lebensläufe schreiben könnt, endet. Teilt lieber nie wieder einen spannenden Artikel, brüstet euch nicht damit bestimmte Bücher zu lesen oder BIPoC in eurem Freund_innenkreis zu haben, als dass ihr auf solchen Veranstaltungen schweigend herumsitzt und den Status Quo erhaltet. Liked nicht “die Vielen” oder tanzt schlecht zu Hip Hop, macht keine Witze über Kartoffel “Kultur”, wenn ihr dann die kartoffeligste aller Kartoffelhandlungen vollzieht: Schweigend zusehen.

Ich habe Mitgefühl für eure Untätigkeit

Ich kann mir schon denken, dass ihr euch verletzt oder bloßgestellt fühlt oder ein schlechtes Gewissen habt, wenn mir das nicht bewusst gewesen wäre, wäre dieser Text schon viel früher und weniger entschärft online gewesen. Das macht auch was mit mir, das ist ja das schlimme: Ich habe Mitgefühl für eure Untätigkeit, aber ich ordne sie auch ganz klar als hegemoniefördernd ein und fordere für das Gefühl von Unsicherheit und Ausschluss, das dabei bei mir und anderen BIPoC vor Ort entstanden ist, mindestens das gleiche Mitgefühl.

Diese Woche geht die Uni wieder los und wir werden mit euch in Seminaren sitzen und nicht wissen, was passiert, wenn Lehrende oder Mitstudierende Rassismus reproduzieren. Wir werden uns alleingelassen fühlen, an einem Ort, von dem wir ohnehin schon systematisch ausgeschlossen werden, in unserer Vereinzelung jedoch als Beispiel für “gelungene Diversity” herhalten sollen. Vielleicht müssen wir den Raum verlassen, gar ganze Seminare, um auf uns aufzupassen, während ihr sitzen bleiben könnt, ohne euer psychisches Wohl zu gefährden. Also gönnt uns eine Pause und schreitet das nächste Mal ein, egal wie scheiße es für euch ist, für uns wird es definitiv schlimmere Konsequenzen haben. Wenn ihr das bisher verpasst habt, dann überlegt euch, wo ihr Privilegien aufgeben könnt, um slowly daran zu arbeiten, dass BIPoC es ein kleines bisschen leichter im Leben haben. Und das sind nicht immer die glamourösen prestigeträchtigen Aufgaben, manchmal heißt es auch einfach einem Eklon in Lederhose das Mikro aus der Hand zu reißen.

Weiterführende Literatur:
Ahmed, Sara. On being included: racism and diversity in institutional life. Durham?; London: Duke University Press, 2012.
Sequeira, Dileta Fernandes. Gefangen in der Gesellschaft-Alltagsrassismus in Deutschland: rassismuskritisches Denken und Handeln in der Psychologie. Marburg: Tectum, 2015.
Solorzano, Daniel.“Critical Race Theory, Racial Microaggressions, and Campus Racial Climate: The Experiences of African American College Students”. The Journal of Negro Education 69, Nr. 1/2 (Winter – Spring 2000): 60–73.

Dear white people, Euer Schweigen dröhnt! (Quelle: Blogrebellen)

Deutsche Rassisten bedrängen Twitch-Streamerin in Berliner Brauhaus

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Selten habe ich so viel Abscheu für das Verhalten meiner Mitbürger empfunden wie beim Ansehen dieses Videos. Die koreanische Twitch-Streamerin Giannie Lee war zu Besuch in einem Berliner Brauhaus und sendete von dort ihren Livestream, als sie von zwei Hohlbirnen bedrängt und rassistisch beleidigt wurde.

Lees Reaktion war as smart as possible:

Ich bin in Deutschland, werde nicht rassistisch. Viele Leute beobachten dich. Sie werden dich angreifen. Sei nett. Ich liebe deutsche Leute.

Laut Watson hat “das Video hat in der Twitch-Community Entsetzen ausgelöst, bis zum Ostersamstag sahen fast eine Million Menschen das Video mit den Ausschnitten aus dem Livestream auf Lees Kanal”.

Ich glaube fest an Karma und hoffe, dass diese Untermenschen sich irgendwann dafür rechtfertigen müssen.

Deutsche Rassisten bedrängen Twitch-Streamerin in Berliner Brauhaus (Quelle: Blogrebellen)

White fragility & Kanak for life – Ebow im “What’s Your Story?” Podcast Interview

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Weiße leben in einer Welt, in der ihre ‚race‘ als normal angesehen wird. Sie sehen sich täglich repräsentiert und erfahren nie, wie es ist sozialen Druck auf Grund ihrer Hautfarbe zu erfahren.
Heikel wird es für sie erst dann, wenn sie auf Grund ihres Weißseins kritisiert werden. Die Reaktion, die darauf kommt, hat einen Namen: white fragility. Erfahrungen von people of color werden kleingeredet. Wut und Ablehnung sind die ersten Reaktionen in den Kommentarspalten.

Die Rapperin Ebow stellte sich in unserem Podcast der white fragility und beantwortet viele Fragen der getriggerten Weißen.

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Über What’s Your Story? Podcast

„What’s Your Story?“ – Gespräche mit inspirierenden und kreativen Menschen. Dieser Podcast soll persönlich und inspirierend sein und nicht weniger belehrend. Hinter jedem Namen und Marke steckt eine Person mit einer persönlichen Geschichte, mit Ups und Downs. Scheitern gehört zum Erfolg, heißt es, und macht jede Story emotional, menschlich und authentisch.

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White fragility & Kanak for life – Ebow im “What’s Your Story?” Podcast Interview (Quelle: Blogrebellen)

Den Knall nicht gehört: Dandy Diary mit erneuter rassistischer Aktion

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Die Fashionistas von Dandy Diary denken ja, dass sie die intellektuelle Kulturkritik gepachtet haben. Ich werde ihr jüngstes Video hier nicht teilen, weil ich es wirklich schlecht und zum Kotzen finde. An dieser Stelle möchte ich an alle die Rassismus-Erfahrungen machen mussten, eine Triggerwarnung aussprechen, falls ihr euch überlegt das Video aufzusuchen. Auch wenn es satirisch sein soll, ist es jene Art von Humor, wie wir sie unser Lebenlang von Weißen ertragen mussten.

Ich bringe es kurz auf den Punkt: ein Schauspieler, als Scheich verkelidet, geht mit seinen Frauen, die alle einen Burka tragen in ein Hamburger Luxuskaufhaus und verhält sich klischeehaft und frauenverachtend vor den Verkäufer*innen.
Als Erklärung, vielmehr ein ratloser Wortschwall, unter dem Video, welches den geistreichen Titel “Fata Morgana” trägt, ist folgender Text zu finden:

NIKE will mit dem “Pro Hijab” muslimischen Athletinnen zu mehr Gleichberechtigung verhelfen. Dolce &Gabbana produziert Luxuskopftücher. Und das Frankfurter Museum der Angewandten Kunst polarisiert mit der Ausstellung „Contemporary Muslim Fashion“.

„Modest Fashion“ ist ein Multi-Million-Dollar Business, welches immer relevanter für die Modeindustrie wird, somit auch für uns, als Thema: „Fata Morgana“.

Ein Schauspieler, verkleidet als Scheich, geht mit seinen drei Frauen (und: 4 versteckten Kameras) in eines der größten deutschen Luxuskaufhäuser.

Unser Scheich wird vorab per E-Mail und Telefon glaubhaft angekündigt, dementsprechend gebührend fällt sein Empfang aus.

Fata Morgana ist eine Satire. Aber über was denn schlussendlich eigentlich? Über die Kultur der Scheichs? Oder aber über eine Industrie, die – sobald das Bakschisch stimmt – offensichtlich keine Grenzen mehr kennt?

Darf der weiße Mann 2019 die arabische Kultur parodieren,, um das weiß-kapitalistische System zu entlarven?

Zur letzten Frage mal direkt: NEIN. Genauso wenig, wie er sich Blackfacing unter dem Deckmantel der Satire erlauben darf.
Und euren Aktionismus gepaart mit Skandalgeilheit hier mit unsicheren Fragen zu tarnen und dies als Kunst darzustellen, bildet genau das ab, was der weiße Mann eben immer macht und gemacht hat: Brutal und herablassend auf andere Kulturen losgehen, weil die andere ‘Rasse’ ja so dumm und unterentwickelt ist, dass sie es nicht verdient ein Teil von eurer Welt zu sein. Die möchtegern unsicheren Fragen tragen einen Hauch von das-wird-man-wohl-sagen-dürfen-Mentalität mit sich und sind alles andere als schlau. Wer den Diskurs kennt, kennt auch die Antworten.

Dandy wer?

Meine erste Frage, als ich von dieser Aktion erfahren habe war: Was qualifiziert Dandy Dirary eine solche Kritik auf eine solche Art zu äußern?
Mit dieser oberflächlichen Aktion haben sie eigentlich nur gezeigt, wie ungebildet und ethnozentrisch ihr Weltbild ist.
Wer kritisch sein möchte, fängt zunächst mit dem eigenen Weltbild an. Veganismus schützt vor Rassismus nicht! Wallah!

Weil ich ja in der Überschrift von erneuter rassistischen Aktion spreche: hier geht es zur letzten Aktion:

CHRONIK AUS BERLINIn Berlin wurde kürzlich eine Party veranstaltet, zu welchem mit einem stark sexistisch und…

Gepostet von Linke PoC am Mittwoch, 13. Juni 2018

 

Den Knall nicht gehört: Dandy Diary mit erneuter rassistischer Aktion (Quelle: Blogrebellen)


Alltagsrassismus: Berliner Taxifahrer verweigert Rapper Chefket die Fahrt

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Wer immer noch glaubt, dass der alltägliche Rassismus nur in Osten vorkommt und der gebildete Weiße im Rest der Republik aufgeklärt und emphatisch ist, der wird an diesem Video schwer zu schlucken haben.
Das Setting: ein Taxifahrer in Berlin, der dem Rapper Chefket, ein wirklich angenehmer Dude, die Fahrt in seinem Wagen verweigert, wozu er übrigens dem Gesetz nach verpflichtet gewesen wäre. Der Grund: weil er nicht zum Görlitzer Park fährt und Chefket ihm “zu schmalzig” ist. WTF!?

Ich habe dieses Video gestern Abend schon gesehen und fasse es ehrlich gesagt immer noch nicht. Der Fahrer hat keinerlei Argumente, ist passiv aggressiv und – ich kann es gar nicht anders schreiben – ein waschechter Rassist. Er sieht sich bestimmt eher als “anständiger Alman, der mit manchen Leuten einfach nicht kann”. Fuck that!

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Was hättet ihr getan?

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Selten habe ich einen cooleren Typen im Rap-Business kennengelernt als Chefket und wer das nicht glaubt, der kann sich gerne mal unser Interview mit ihm aus dem letzten Jahr ansehen:

Alltagsrassismus: Berliner Taxifahrer verweigert Rapper Chefket die Fahrt (Quelle: Blogrebellen)

KonterBunt: Diese App hilft dir gegen Stammtischparolen zu kontern

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Stammtischparolen hört man im Alltag überall. Sei es auf dem Spielplatz, beim Treffen der Freunde, an der Fußgängerampel, beim Bäcker etc.. Ehrlich! Wie reagierst du in diesen Momenten? Bist du sprachlos und dir fallen im Nachhinein tolle Kontersätze ein, die du hättest der Person um die Ohren hauen können? Oder ist dir das egal, weil es dich nix angeht? Letzteres macht dich nicht unbedingt zu einem gesellschaftlich aktiven Menschen, sondern eben nur zu einem Trittbrettfahrer.

Alle die aber das Kontern üben wollen, weil sie keine Lust mehr darauf haben zu schweigen, können mit der niedlichen App KonterBunt das Kontern üben. Was ich gut finde, ist, dass sie spielerisch sensibilisiert. Nebenbei bietet sie noch ausführliche Erklärung zu Begriffen wie Stammtischparolen. Diese App ist ein Angebot der Landeszentrale für politische Bildung des Landes Sachsen-Anhalt. Mega!

Wie funktioniert das Spiel?

Wie würdest du z.B. auf folgenden sexistischen Spruch reagieren?

“Erfolgreiche Frauen haben sich bloß hochgeschlafen.”

Es stehen die vier Antworten zur Verfügung, von aggressiv und wütend bis klug und ruhig kannst du innerhalb einer vorgegebenen Zeit dich entscheiden, wie du reagierst. Natürlich gewinnt man, wenn man sich eher gewählt und klug ausgedrückt hat. Das finde ich besonders reizend 🙂

Minispiel
Im Minispiel triffst Du an verschiedenen Orten auf unterschiedliche Personen, die Dich mit Stammtischparolen konfrontieren. Probiere verschiedene Antworten und Strategien aus, trainiere Deine Konter.

Parolenverzeichnis
Das Parolenverzeichnis bietet Dir einen strukturierten Überblick über gängige und vielleicht sogar überraschende Parolen sowie mögliche Antworten darauf. Die Themen sind breit gefächert und reichen von Antisemitismus über Sexismus bis zu Rassismus.

Strategieguide
Niemand kann sich mit allen Themen auskennen. Auch wenn Du in einer Situation nicht allzu viele inhaltliche Kenntnisse parat hast – eine gute Strategie vermag Dir trotzdem beim Einschreiten für Demokratie zu helfen. Der Strategieguide listet zahlreiche Strategien auf, die sich im Umgang mit Stammtischparolen bewährt haben.

(via KonterBunt)

via

KonterBunt: Diese App hilft dir gegen Stammtischparolen zu kontern (Quelle: Blogrebellen)

Studie: Kluge Kinder wählen später eher links, geringer intelligente neigen zu Rassismus

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Klar, wir wissen alle, dass man keiner Studie trauen soll, die man nicht selbst gefälscht hat. Doch amerikanische Forscher der Ohio State University haben 16.000 Personen analysiert und kommen zu dem Schluss, dass Kinder mit hohem IQ und entsprechender Förderung, als Erwachsene eher zu ökologischen und sozialistischen politischen Anschauungen neigen.
Der Grund: Komplexe Ideen bedürfen eines höheren IQs und Selbstbewusstseins:

Diese Studie untermauert übrigens eine weitere, kanadische Untersuchung, die herausgefunden haben will, dass Kinder mit geringerem IQ später eher zum Rassismus neigen.

Menschen mit geringerer Intelligenz liebäugeln eher mit politischen Meinungen vom rechten Rand. Die spätere Einstellung lässt sich schon im Kindesalter ablesen, haben Langzeitbeobachtungen in Großbritannien ergeben.
Wer als Zehnjähriger in Intelligenztests schlecht abschneidet, pflegt als Erwachsener eher rassistische Vorurteile…
Quelle: SZ.de

Studie: Kluge Kinder wählen später eher links, geringer intelligente neigen zu Rassismus (Quelle: Blogrebellen)

Chima Ede – Wir Sind Das Volk #clausnitz

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Chuck D von Public Enemy hat mal gesagt, Rap sei das CNN der Schwarzen. Chima Ede hat ganz in dieser Tradition seiner Wut über Clausnitz Luft gemacht, indem er über Nacht einen Beat gebaut und am nächsten Morgen seinen Zorn drübergerappt hat.
Das Ergebnis hat er ungemastert und roh in die Cloud gestellt.
Danke dafür!

Wir-sind.-das-volk

Lyrics:

(Nachrichten) Auf der Pressekonferenz der Polizei stellt diese klar die Zwangsmaßnahme war abgesprochen, und sie wird des Öfteren Praktiziert.
(Demonstranten) – „Wir sind das Volk, ….“
Es muss raus, es muss raus, ah. Ich kann es nicht glauben, sitze zu Hause. Schaue mein Video aus Clausnitz. Ein Bus mit geflüchteten Frauen, Kindern und Männer. Die Mänge am Fauchen. Machen Ihnen Angst, und das neben dem Blaulicht. Polizei schweigt so wie immer und tragen gewaltsam die Kinder vom Bus bis ins Haus. Ich werde aggressiv und es zieht auf der Haut.
Die Masse wird lauter. Hass ohne Pause. Sie alle schreien „haut ab“. Angst in den Augen der Menschen die letztendlich alles verloren haben (alles) und hoffen sie können hier von vorn starten. Die Träume zerplatzen, kein Leuchten, kein Volk, nur Gegröle mit „Wir sind das Volk“.
Ich war immer stolz auf das Deutsche in mir, doch ab heute schäme ich mich für alle diese Leute. Weil ihnen an Vernunft fehlt. Und an Verstand wenn ich sehe was ihnen aus dem Mund geht. Kann ich verstehen wie ihr alle mit der Schund schläft.
Könnte meine Mutter das erleben würde sie sich im Grabe umdrehen. Unzählige Male wurde ich gebeten mit den Taten zu leben. Als kämen die Syrier von einem anderen Planeten.
Ihr lebt hinterm Mond und seid Analphabeten. Doch große Fresse … Sagen die klauen die Jobs und haben nicht mal einen Abschluss.
Verfluchte Faschis mit eurer Kackfrust. Nie aufgepasst in der Schule oder sie geschwänzt. Sitzen zu Hause hoffen dass das Leben sie beschenkt. Doch manche von euch waren auch fleißig. Ihr folgt ihnen blind und seid leicht zu begeistern. Clausnitz, ich glaube es nicht – Du bist einfach peinlich. Bin mehr Deutsch wie Du. Ihr seid nicht das Volk! …Nein, wir sind das Volk! Nein, ihr seid nicht das Volk! Wir sind das Volk! (refrain)
Und zu den Polizisten. Ich schweige wenn sie Unruhe stiften. Viele Rassisten und ein Chauvinisten. Unterdrückung schreibt die gleiche Geschichte.
Ihr leistet euch Schritt die keinerlei Freiheit vermitteln. Doch ich soll euch rufen für Sicherheit. Sicher? Wer garantiert dass ich sicher sei? Denn die Angst in meinen Augen macht dich groß. Deine Hand wird fester wenn ich flehe „lasse mich los“. Ich schaue aus dem Fenster. Sehe dich patrouillieren wie ein Gangster. Doch [….] wenn wieder mal ein Flüchtlingsheim brennt. Warst nie mein Beschützer, meist Fremd und kein Helfer. Doch fühlt sich als Held der Gesellschaft. Schaust von oben herab mit abwertendem Blick. Doch wir sterben für nix. Kommt weg. Bei einer Straftat begeht einen zusätzlich. Doch sagt ihr seid alle nur gutherzlich. Bist immer vor Ort bei einem Zug vom Spliff. Doch bei Morden nur der der das Blut wegwischt.
Deutschland wir haben Probleme. Doch das sind nicht Menschen die flüchten aus Elend. Nein. Sondern die die sich wünschen sie gehen. Man versteht es nicht. Ich male euch mal kurz ein Gemälde:
Stellt euch vor ihr habt Angst in einem Land wo ihr einst noch gelacht habt und frei ward vom Kampf. Ihr verliert mit der Zeit euer Haus durch einen Angriff. Dann eure Freunde und engsten Verwandten. Ihr bangt um das Leben und flüchtet dann quer übers Meer ungewiss ob das Schiff jemals ankommt. Seit Tagen nicht schlafend und gar nichts im Magen. Habt Fragen. Doch keiner kann dazu was sagen.
Gelagen im Inneren. Nach Außen zerschlagen. Wagend was euch bei der Ankunft erwartet. Das Boot überladen, der Bus überfüllt. Schutz [….] die brüllt.
Stellt euch vor das wärt ihr. Sucht Frieden und Liebe doch Hass wird [….]. Vielleicht habe ich eurer Ohr jetzt, und wenn nicht, stellt euch vor eurer Kind wäre der kleine Mohammed.
Wir sind das Volk, ….
Wir sind alle das Volk.
Wir sind das Volk, ….
Wir sind das Volk. Fragt uns jemand was wir wollen? Wacht auf aus der Traumwelt. Denn es gibt nicht nur Deutsch.

Chima Ede – Wir Sind Das Volk #clausnitz (Quelle: Blogrebellen)

Der richtige Umgang mit Rassisten? Ein Lösungsvorschlag

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